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»Eben weil er ein guter Lügner ist. Und weil wir das sowieso herausfinden würden.«

»Glaube ich nicht«, entgegnete sie trotzig.

»Was glauben Sie nicht?«

»Dass er ein Lügner ist.«

Der DCI nickte schmunzelnd, enthielt sich aber eines Kommentars. Erst als sie wieder auf der M11 Richtung London fuhren, hörte sie ihn murmeln: »Rufen Sie mich jederzeit an.«

Sie stellte sich taub, versuchte nur, Dr. Roberts Gesicht zu ignorieren, das sie ständig von der Windschutzscheibe her anlächelte.

South Kensington, London

Ihre Ermittlungen steckten fest. Nirgends sah Chris die brutale Wahrheit klarer als abends unter der Dusche. Die Suche nach der mysteriösen Klinik musste auf immer größere Gebiete ausgedehnt werden. Die Wahrscheinlichkeit, sie zu finden, nahm entsprechend rapide ab. Alle Indizien deuteten darauf hin, dass das Gebäude an der Küste stehen musste, doch die Durchsuchung der siebzehn Häuser, die dafür infrage kamen, war ergebnislos verlaufen. Ein buchstäblicher Schlag ins Wasser. Also doch ein Schiff? Dann würde der Fall kaum je aufgeklärt werden. Ron kam bei seinen Ermittlungen im undurchdringlichen Dschungel der pakistanischen Parallelgesellschaft auch keinen Schritt weiter. Die Familien und Clans hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Wo sie auch ansetzten, stießen sie auf eine Mauer des Schweigens. Nicht feindselig, meist durchaus freundlich, gar beredt, wortreiches Schweigen. Niemand schien den Mann in der Gerichtsmedizin und das unbekannte erste Opfer zu vermissen. Niemand hatte etwas gesehen oder gehört. Sie hatte ähnliche Tiefpunkte in fast jedem Fall ihrer jungen Karriere erlebt. Allmählich sollte sie sich daran gewöhnen, aber diesmal fiel es ihr besonders schwer. Sie war nicht nach England gekommen, um mit wehenden Fahnen unterzugehen. Das Schlimmste an der Situation war, dass das einzige konkrete Verdachtsmoment ausgerechnet auf den netten Dr. Roberts fiel.

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