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»Was heißt schon nett«, spottete die Dusche.
Sie war nicht in der Stimmung, sich auf diese Diskussion einzulassen. Noch einmal und noch intensiver spülte sie sich das Haar, dann drehte sie der vorlauten Dusche den Hahn zu. Sie richtete den warmen Strahl des Föhns zuerst aufs Gesicht, um die düsteren Gedanken aus ihrem Hirn zu blasen, dann begann sie seufzend mit dem umständlichen Trocknen ihrer langen Haare.
Ein neuer Ton überlagerte plötzlich das ermüdende Rauschen. Der Bildschirm des Telefons auf dem Fenstersims leuchtete. Die Nummer kannte sie nicht. Sie legte den Fön beiseite und drückte auf die Empfangstaste.
»Detective Sergeant Hegel?«, fragte eine warme Stimme, die ihr sogleich die Schamröte ins Gesicht trieb, denn sie stand nackt wie die Venus vor dem Spiegel und sprach mit Dr. Roberts.
»Ja?«, antwortete sie vorsichtig.
»Jamie Roberts hier. Sie haben mich in Cambridge befragt.«
»Ah, ja, ich erinnere mich.« Sie schnitt ihrem Spiegelbild eine Grimasse ob der albernen Bemerkung. Seit dem Besuch in Cambridge waren noch keine sechsunddreißig Stunden vergangen.