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Eine Stunde später radelte Nora los und hörte „Andante Andante“ von Abba. Nora war neben Elvis Presley auch ein großer Fan dieser schwedischen Popgruppe. Durch die Toreinfahrt des „Birdland“ fuhr sie zu den Fahrradständern, schloss ihr Rad an und betrat den Musikclub über die Kellertreppe. An der Garderobe saß eine etwa Mitte fünfzigjährige Frau mit kurzen, grauen Haaren. Sie trug Jeans, einen pinkfarbenen Pullover und lächelte freundlich. Nora zog ihre Kunstfelljacke aus und hängte sie an den Bügel. Sie fasste sich auf den Nasenrücken und bemerkte, dass sie ihre Brille vergessen hatte. Erhobenen Hauptes ging sie durch den Club und lächelte jeden Gast im „Birdland“ an, obwohl sie niemanden erkannt hatte. Nicht, dass es später heißt, die ist aber arrogant geworden, dachte Nora.

Als sie die Ahnengalerie der Jazzkoryphäen an den Wänden erblickte, geriet sie in einen kaum beschreibbaren wohligen Gemütszustand. An der Wand hingen in Öl gemalte, gold gerahmte Bilder von Miles Davis, Billie Holiday, Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan und Louis Armstrong. Während Nora über einen der Musiker rätselte, der aussah wie George Clooney in jungen Jahren, stieß sie ein junger Mann an und schaute sie offen an. „Entschuldige, aber du hast mich so freundlich angelächelt, dass ich dich einfach ansprechen musste, aber umrennen wollte ich dich nicht, sorry noch mal. Möchtest du etwas trinken?“

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