Читать книгу Das Konzerthaus. Kriminalroman онлайн
99 страница из 114
Höfliches Klatschen füllte den Raum, nachdem die Sängerin die Bühne verlassen hatte. Sodann betrat eine junge, zierliche Frau die Bühne, stellte sich an den Kontrabass und stimmte leise auf Französisch „Autumn leaves“ an und verzauberte Nora und die anderen Gäste mit ihrer Darbietung.
Mit Mike verstand sich Nora auf Anhieb, und sie plauderten angeregt. Er erinnerte sie an ihren alten Schulfreund Sepp aus München, der die gleichen spitzbübischen Augen hatte und mit dem sie viel Zeit verbracht hatte. Einmal, als sie zwölf Jahre alt waren, schrieben sie auf kleine Zettel: „Kohl muss weg, hat kein Zweck“, und verteilten diese munter in die Briefkästen der umliegenden Nachbarschaft. Dieses politische Engagement hinderte sie aber nicht daran, sich auf einer CSU-Wahlveranstaltung hungrig mit Würstchen vollzustopfen.
Nora wurde unruhig, da sie gleich an der Reihe sein würde, aber vor allem, weil ihr die Menschenmassen zu schaffen machten. Sie zählte die Birnen in den Leuchtleisten, konnte aber keine Erleichterung erreichen. Ihre unkontrollierbaren Gedanken nahmen erneut von ihr Besitz. Was wäre, wenn ein Einbrecher käme und Isa bellte und ihr etwas zustieße ...?