Читать книгу Das Konzerthaus. Kriminalroman онлайн
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„Ja gerne, einen Primitivo, bitte“, antwortete Nora und fühlte sich etwas überrumpelt, aber die Neugier überwog.
Während sie auf ihr Getränk wartete, erblickte sie die Pianistin für den heutigen Abend, jung, hübsch und mit einem perfekt geschnittenen, akkuraten Pony, nahm sie vor dem schwarzen, glänzenden Flügel Platz. Sie hatte das dunkle, lange Haar zu einem Seitenzopf gebunden und blätterte in ihren Noten. Die Hand des Schlagzeugers ruhte auf ihren Schultern, während er sich an ihr vorbeischlängelte, um sich an sein Schlagzeug setzen zu können. Er lächelte die Pianistin an, hockte sich auf den runden Lederstuhl, nahm die auf der Snare Drum abgelegten Brushes an sich und drehte sie akrobatisch in seinen Händen. Der Kontrabass wurde von einer zierlichen, schwarzhaarigen, in einem schwarzen Chiffonoverall gekleideten Französin gespielt. Nora nahm allen Mut zusammen und ging zur Pianistin.
Sie streckte ihren Arm aus. „Hallo, ich bin Nora, wie läuft die Vocalsession heute ab?“
Die Pianistin hob den Kopf und begrüßte sie. „Hallo Nora, ich bin Julia und begleite heute die Sänger durch den Abend. Hast du Noten für uns dabei?“