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„Und nach der Scheidung hast du dich hier verkrochen?“, fragte Daniel. Sie saßen bei einem Bier auf der überdachten Holzterrasse, die von dichtem Weinlaub zugewuchert war. Ein romantisches, schattiges Plätzchen, an dem es sich aushalten ließ.

„Wir haben unser Haus verkauft. Michael hatte was in Aussicht, in Frankfurt. Beruflicher Aufstieg. Leitender Posten in seinem Chemiekonzern, dazu eine neue Freundin, mit der er zusammenziehen wollte. Unsere Tochter lebt bei ihm. In geordneten familiären Verhältnissen.“ Sie gab dem Satz eine ironische Betonung und setzte ihn mit den Fingern in Häkchen. „So muss das sein. Na ja. Wenn es ihr gefällt. Mich will sie ja am besten gar nicht sehen. Ach, was jammere ich denn? Mir ist zum Glück genug Geld geblieben. Ich habe mir auch was Neues gesucht. Das hier. Bin zufällig darauf gestoßen.“ Sie ließ ihren Arm über die Gemüsebeete und kleinen Ackerstücke schweifen, die sich an die Terrasse und das Wohnhaus anschlossen. „Sah schlimm aus, das alles, aber ich hab’s für ’nen Spottpreis gekauft. Ist immer noch besser als zur Miete wohnen. Und jetzt bastele ich hier rum und versuche, die Buden auf Vordermann zu bringen. So, wie ich Zeit und Geld habe. Manchmal hilft mir jemand von den Freunden, die mir geblieben sind. Dazu ein bisschen Ackerbau, wie du sehen kannst. Nebenbei schmiede ich ein paar nette Skulpturen aus Eisenschrott, den ich einsammele. Meine künstlerische Ader ausleben.“ Sie grinste ihn an. „Und du? Immer noch in diesem Architekturbüro angestellt?“

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