Читать книгу Harzhunde. Kriminalroman онлайн
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Kurz entschlossen bog er in die abgehende Straße ein. Soweit er sich erinnerte, lebte Maria Hübner allein auf einem kleinen Restbauernhof, den sie als Selbstversorgerin bewirtschaftete. Sie war geschieden und hatte eine zehnjährige Tochter, die bei ihrem Vater lebte. Das Verhältnis zu dem Mädchen war angespannt, sie trafen sich sehr selten. Es war eingetroffen, was sie damals in Hamburg bereits geahnt zu haben schien. Beziehungen brachten Probleme. Trotzdem war sie eine Ehe eingegangen.
Ihren Lebensunterhalt bestritt Maria, abgesehen von dem, was der Hof abwarf, mit dem Geld aus Vorträgen und Seminaren, zu denen sie immer wieder eingeladen wurde. Die beiden Bücher, die sie geschrieben hatte, waren auf diversen Sachbuch-Bestsellerlisten zu finden. Sie brachten ihr vermutlich ein halbwegs vernünftiges Honorar ein. Maria war als Biologin und Wolfsexpertin anerkannt, wenn auch nicht bei jedermann beliebt.
Von ihren Familienverhältnissen und der bevorstehenden Scheidung hatte sie ihm selbst erzählt. Seinerzeit in Nordhausen. Alle weiteren Informationen über die ehemalige Studienfreundin hatte Daniel andernorts aufgeschnappt. Meist von seinen Kunden oder Menschen, mit denen er ins Gespräch gekommen war und die vorgaben, Maria zu kennen. Seltener waren es Presseberichte gewesen, Interviews, Artikel über ihre Arbeit. Jetzt war er gespannt, wie viel von alledem tatsächlich zutraf.