Главная » Der Pontifex. Eine Reflektion читать онлайн | страница 118

Читать книгу Der Pontifex. Eine Reflektion онлайн

118 страница из 192

Der Kardinal ist immerhin zehn Jahre älter als Obembe, längst nicht in so guter physischer Verfassung und sieht seine Felle, den andern auf dem Papstthron noch rechtzeitig ablösen zu können, davonschwimmen.

Flugs hat er ihm auch einen Spitznamen angehängt: In vertrautem Kreise nennt er ihn „Leo Africanus“, wobei er die von Biologen und Zoologen benützte Bezeichnung für die Spezies des afrikanischen Löwen verwendet. Nun handelt es sich bei dieser Raubkatze bekanntermaßen um den „König der Tiere“ und so könnte die Bezeichnung eigentlich ein Ehrentitel sein.

Aber so, wie der Kardinal sie verwendet, ist sie nichts weniger als das: Er möchte damit das Animalische des Pontifex zum Ausdruck bringen, seine Primitivität und Unberechenbarkeit und nicht zuletzt dessen Triebhaftigkeit, wofür für ihn die Anwesenheit der Nonne Monique ein beredtes Zeugnis ablegt …

„Ohne zu zögern traue ich ihm eine Amtszeit von mindestens dreißig, eher noch von vierzig Jahren Dauer zu“, verkündet er grämlich einem jeden, der es hören will.

Правообладателям