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Und selbstverständlich sind die Forderungen nach einer Erneuerung der Kirche auch ihm nicht unbekannt gewesen (die hört man schon seit Jahrzehnten, wenn auch vergeblich) und noch weniger die damit verbundene Erwartung, die wahlberechtigten Kardinäle würden dieses Mal keinen Europäer, sondern einen Asiaten zum „Brückenbauer“ wählen.

‚Und das auch nur, weil man den Europäern nicht mehr die nötige Kraft und Entschlussfreudigkeit zutraute, die dringend notwendige Erneuerung der Kirche effektiv anzupacken! Dabei wäre ich doch der am besten geeignete Kandidat gewesen!’, stellt er im Stillen verdrießlich fest.

‚Aber die Überlegung: ‚Falls es wiederum – erwartungsgemäß – schiefgeht, trifft’s wenigstens keinen von uns!’, ist auch nicht völlig von der Hand zu weisen …’, meint er dann zynisch. ‚Es ist doch allemal leichter, einem Farbigen die Schuld zuzuweisen, wenn’s mit der Kirche weiter abwärts geht.’

Was im Vorfeld so alles gemunkelt worden war, war Kardinal Gasparinis Meinung nach nur mehr oder weniger substanzloses Gerede gewesen und, wie er geglaubt hatte, nicht wirklich ernst zu nehmen.

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