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Leo XIV. ahnt nichts von den Gedanken, die auf seine Geliebte einstürmen. „Ich erhoffte mir ein leidenschaftliches Pro und Kontra, voll aufgewühlter Emotionen, deren Spektrum sich von frenetischer Zustimmung bis zu hysterischer Ablehnung erstrecken sollte.

Stattdessen, ma Chère: Nichts dergleichen! Nur sehr höfliche Zurkenntnisnahme, im Höchstfall lauwarme Zustimmung sowie Lob für eine ‚maßvolle und exzellente Formulierung’.

Das war keineswegs das von mir gewünschte Ergebnis. Dass ich brillant zu predigen verstehe, weiß ich selbst. Das mangelnde Echo auf meine allererste Predigt als Papst ist für mich ziemlich ernüchternd gewesen.“

Monique schenkt ihm zwar höflich Gehör, weiß aber ebenfalls keine Antwort darauf. Im Übrigen ist sie mit ihren Gedanken ganz woanders: Ihr schon seit frühen Mädchentagen geliebter Maurice hat sich zweifellos verändert.

‚Ob es der ungewöhnliche Stress ist, den er bisher als Kardinal nicht gewöhnt war?’, fragt sie sich gerade. Das würde sie zwar sehr bedauern, aber es wäre immerhin eine Erklärung, die sie nachvollziehen könnte. Sie überlegt, wie und inwieweit man Leo entlasten könnte, um ihm – und ihr – das bisher gewohnte einträchtige Miteinander wieder zu ermöglichen.

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