Читать книгу Der Pontifex. Eine Reflektion онлайн
92 страница из 192
„Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
(Psalm 103, 2)
In einem Punkt zumindest irren die Menschen nicht: Der Papst verfolgt tatsächlich einen Plan. Und diesen auch schon über sehr lange Zeit. Schwester Monique weiß nur in etwa und leider auch nur sehr bruchstückhaft darüber Bescheid.
Der Schwur eines sechsjährigen Jungen auf dem sogenannten „Schwarzen Kontinent“ im Jahre 1894 ist bei Seiner Heiligkeit noch keineswegs vergessen. Wurde er in seiner Familie doch über mehrere Generationen tradiert. Einem einstmals geschundenen Volk sollte, wenn auch spät, Genugtuung verschafft werden für zugefügte Schmach. Diejenigen, die sich damals anmaßten, die Herren zu sein, später deren Erben, sollten zur Rechenschaft gezogen werden und dafür büßen, was ihre Vorfahren einst verbrochen hatten.
„Im ehemaligen Deutsch-Ostafrika ist bisher in dieser Richtung noch so gut wie gar nichts geschehen!“, bemängelt Papst Leo nicht zum ersten Mal. „Im Westen des Schwarzen Kontinents ist man ein kleines bisschen eher zur Sache gekommen – wenn auch nicht allzu nachdrücklich.