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Im Karatedô ist die Erscheinungsform einer Kata nicht die gleiche wie die des Kumite, selbst wenn beide offenkundig über die gleichen Grundlagen und über eine Anzahl gemeinsamer Techniken verfügen. Die Kata repräsentiert eine fiktive Situation, in der sich der Kämpfende in einer schier aussichtslosen Lage befindet. Er muß dabei mit mehreren Gegnern kämpfen, die ihn von allen Seiten angreifen. Dies ist eine Situation, in der es um Leben oder Tod geht. Aufgrund der Wiederholungen und der Automatismen der Kata gelangt der Praktizierende jedoch oft in einen Zustand, in dem eine Art zweite Natur in ihm erwacht, die es ihm gestattet, eine „Energie der Verzweiflung“ zu mobilisieren. Ein aktiver, doch zugleich gelassener Geisteszustand ermöglicht es ihm, diese Energie zu kontrollieren. Aus alledem ergibt sich eine potentielle Wirksamkeit, die jedoch nie tatsächlich überprüft werden kann, da solch eine Situation in der Praxis für gewöhnlich nicht auftritt. Die Kata muß perfekt beherrscht werden, aber diese Perfektion dient zu nichts anderem, als den Geist zu „polieren“, indem der Körper trainiert wird. Man begreift nun, daß die öffentliche Vorstellung einer Kata zu dem einzigen Zweck, einen Titel bei Kata-Meisterschaften zu gewinnen, tatsächlich keinerlei Sinn hat für denjenigen, den Funakoshi Gichin als „Mensch des Weges“ bezeichnete.

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