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Foto 3

Foto 3: Tôguchi Seikichi Sensei vom (Shôrei kan) beim Vorführen der Kata Seienchin (Gôjû ryû). Die Haltung ist eine menschliche Interpretation eines himmlischen Wächters, wie sie auf den Grafiken auf S. ssss1 und auf den Fotos 1 und 2 zu sehen sind, und sie kann auf die gleiche Weise gedeutet werden. Die Koshiki Kata des Karatedô enthalten philosophisch-religiöse Elemente sehr alter Kulturen, auch wenn man sich dessen nicht in jedem Fall bewußt ist.

Die sekundäre Bestimmung der Tao bzw. Kata als Mittel der Initiation geriet rasch ins Hintertreffen. Ein Grund hierfür ist darin zu finden, daß eine solche Bestimmung ungeeignet für die Erziehung von Massen ist, die entweder zu ungebildet oder in ihrer Aufmerksamkeit durch verschiedene Einflüsse zu zerstreut sind. Ein weiterer Grund ist, daß die häufige Weitergabe der Formen durch die Meister an ihre Schüler die in den Bewegungsfolgen verborgene Botschaft rasch verblassen ließ. Meister wie Schüler waren stets Menschen, und nicht immer leitete ein höheres Interesse ihre Taten. Heute ist die Unwissenheit über diese „andere“ Seite der Tao bzw. Kata sehr groß, selbst in China oder Japan. Somit haben wir, die praktizierenden Europäer oder Amerikaner, eine gute Entschuldigung, waren wir doch lange Zeit auf das angewiesen, was uns die zeitgenössischen „Meister“ des Ostens als Orientierung für unsere Suche vorgaben. Erst später haben wir erkannt, daß diese Orientierung, von nahem betrachtet, oberflächlich, unbefriedigend oder, schlimmer noch, geradezu armselig war. Unsere Sehnsucht blieb. Tatsächlich nahm ein großer Teil des neuerwachten Interesses für die Kata als Weg der inneren Suche im Westen seinen Ausgang. Die Wegbereiter im Fernen Osten, auf solche Weise an ihre Verantwortlichkeit erinnert, waren nicht immer in der Lage, dieser Form der Wißbegierde zu begegnen. Diese Überlegung ist kein Ausdruck fehlender Bescheidenheit oder mangelnden Urteilsvermögens. Sie ist nichts als eine formale Feststellung: Sogar in Japan und in China gibt es nur wenige wahre Meister, die in der Lage sind, derartige Anforderungen zu erfüllen. Hinzu kommt, daß einige von ihnen dies auch gar nicht wünschen. Die Gründe hierfür sind oft nicht schwer zu verstehen: Man darf bezweifeln, daß ihre Bemühungen in der gegenwärtigen Welt der Kampfkünste ein nennenswertes Echo erfahren würden.

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