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Von größerer Bedeutung für die Kampftechniken, die zu jener Zeit auf Okinawa existierten, sind jedoch die Techniken des Tô-De (Tôde, auch Tô-Di, „chinesische Hand“). Diese heute gut bekannte Entwicklungsgeschichte, an die hier nur in groben Zügen erinnert werden soll, begann im 14. Jahrhundert und liegt somit zwischen den beiden Perioden des japanischen Einflusses.

Im Jahre 1372 sandte der chinesische Kaiser Ming Zhu Yuanzhang erstmals Emissäre nach Chuzan, einem der drei miteinander rivalisierenden Königreiche auf Okinawa. Er verlangte Tribute. Der in Chuzan herrschende König Sattô (1350 - 1395) hatte keine andere Wahl, als sich dem Verlangen des mächtigen Nachbarn zu beugen. 20 Jahre später begann schließlich die berühmte Geschichte der „36 Familien“. Diese 36 Familien stellten die ersten offiziellen chinesischen Abgesandten dar, und sie ließen sich auf Okinawa in dem unweit der Stadt Naha gelegenen Kumemura („das Dorf Kume“ oder „das Dorf Kuninda“) nieder. Diese wichtige chinesische Abordnung setzte sich aus Diplomaten, Händlern und Experten aller Art zusammen, deren Auftrag darin bestand, die chinesische Kultur mit all ihren Facetten auf Okinawa einzuführen. Kumemura wurde somit zur Eingangspforte für die Sprache, die Kunst und die Sitten Chinas. In der Folge gelangten auf gleichem Wege auch militärische Kenntnisse aus dem Reich der Mitte nach Okinawa, darunter die Techniken des chinesischen Boxens (Quanfa). Im 19. Jahrhundert spielte Kumemura schließlich die Rolle einer Schaltstelle, von der aus diese Techniken sich weiterverbreiteten. Verschiedene Okinawaner erlangten hier Zugang zur chinesischen Quelle dieser Techniken oder konnten von hier aus gar ins Innere Chinas reisen.

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