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Ursprünglich bezog sich das chinesische Ideogramm für Kara, das auch als To oder Tou gelesen werden konnte, auf die Dynastie Tang (618 - 907). Später galt es einfach als Synonym für „China“. Das zweite Ideogramm, aus dem der Begriff Karate gebildet wird, wird als Te (oder Di) gelesen und bedeutet „Hand“. Bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs interpretierten die okinawanischen Meister den Begriff Karate folglich als „chinesische Hand“. Es besteht eine gewisse Uneinigkeit über die Geschichte des folgenschweren Bedeutungswechsels des Begriffes Kara. War dafür Funakoshi Gichin verantwortlich, der 1929 die Entscheidung fällte, die Kunst, die er lehrte, Dai Nippon Kempô Karatedô zu nennen und dabei Karate die Bedeutung „leere Hand“ zu verleihen?31 Oder war es bereits Hanashiro Chômo (1889 - 1945), der in einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1905 der Silbe kara den Sinn „leer“ in seiner materiellen Bedeutung verlieh, jedoch auch die metaphysische Lesart ku oder sora, was „leer“ bzw. „Himmel“ bedeutet, zuließ? In jedem Fall war es in den 30er Jahren an der Zeit, der „plebejischen“ Technik des Karatejutsu einen höheren Sinn zu geben, es als einen Weg zu betrachten, der zugleich nach innen und nach außen führt, zum Ziel des Wa (Harmonie). In einer hochoffiziellen Zusammenkunft, die im Oktober 1936 in Naha stattfand, kamen schließlich Kyan Chôtoku, Hanashiro Chômo, Motobu Chôki, Kentsu Yabu und Miyagi Chojûn überein, von nun an offiziell das kara im Karatedô in seinem neuen Sinn als „leer“ zu interpretieren.

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