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Es gibt heute viele Veröffentlichungen, die sich mit der Frage beschäftigen, was wohl besser sei, modernes oder klassisches wushu. Neulich las ich einen Bericht, in dem es hieß, modernes wushu sei auf alle Fälle schwieriger, da es ja eine Weiterentwicklung sei. Eine überflüssige Abhandlung mehr, die leicht zu widerlegen ist. Es gibt in vielen Bereichen den Punkt, an dem man sagen kann und muss: Bis hierher und nicht weiter. Eine »perfekte« Sache kann man nur noch verderben, wenn man sie verändert. Ich selbst habe es an der praktischen Erfahrung gemerkt. Baguazhang übte ich ziemlich lange. Ebenso das yinyangchui (阴阳锤 – siehe S. 254 f.) von Meister Zeng Tianyuan (曾天元 – siehe S. ssss1 ff.), einem Lehrer Meister Lis. Bei beiden verstehe ich die Kraftprinzipien noch nicht ganz. Selbst Meister Li, der das yinyangchui von Zeng Tianyuan nun schon an die 40 Jahre trainiert, sagt, dass es immer noch einen Unterschied gibt im Vergleich zu Meister Zeng. Echtes wushu ist sehr schwer zu meistern.

Die neuen Wettkampfformen habe ich bei den besten Trainern Chinas trainiert. Innerhalb von nur einer Woche lernte ich die höchste Qualität des heutigen chinesischen nanquan (Südfaust), in einer weiteren Woche lernte ich den Umgang mit Säbel (dao, 刀), Schwert (jian, 剑) und Lanze (qiang, 枪). Das fiel mir nicht schwer. Nachdem ich einige Jahre bei Meister Li durch eine traditionelle Schule gegangen bin, empfand ich das Training der Profisportler im staatlichen Wushu-Verband als leichte Aufwärmgymnastik. Mir ist bewusst, dass sich das arrogant anhört. Es ist aber dennoch wahr. Während der Ausbildung im traditionellen wushu musste ich mich durch Übungen kämpfen, die alles andere leicht erscheinen lassen. Hätte ich das für mich fruchtlose Training im Verband weiter betrieben, wäre ich heute vielleicht ein echter Wushu-Champion.19

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