Читать книгу Stephan von Wengland. Chroniken der Verborgenen Lande - Chronikband Ende 19. Jh. онлайн
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Die allerbesten Weidegründe lagen am Ostrand der Provinz, nur wenige Kilometer vor der eigentlichen Staatsgrenze, die sich über die unzugänglichsten Gipfel der Aventurberge zog. Gebirgskräuter wie Enzian durchsetzten die Almwiesen oberhalb von Rosenbach, das, obwohl es ein Bauerndorf von kaum sechshundert Einwohnern war, mit seiner Genossenschaftsmeierei geradezu als Milchhauptstadt Wenglands galt. Die Bauerngenossenschaft Aventur/Region Ost hatte in Rosenbach eine Niederlassung, die die örtliche Milch verarbeitete. Die Zentrale dieser Genossenschaft war in Christophstein, das gute siebzig Kilometer weiter westlich lag – ziemlich genau dort, wo die von Osten aus dem Gebirge herunterfließenden Flüsse Silvanur und Osteraventur mit den aus dem Süden kommenden Flüssen Aventur und Sillanur die Sprachgrenze zwischen Wilzarisch und Wenglisch markierten.
Und genau darin lag das Problem, jedenfalls für die Rosenbacher Bauern. Die Milchbauern von Rosenbach waren stockkonservative Wilzaren, die meist stur bei ihrer Sprache blieben und grundsätzlich nur den wilzarischen Namen Seleria für ihr Dorf benutzten, während die Genossenschaftszentrale in Christophstein eher wenglisch dominiert war.