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Everything has crashed, just as you said it would.

May I still stay with Jannice and you? Only to get into myself again?

I’m at a friend’s at the moment.

Tell Ma & Da if you want. All the same to me.

Need your help.

Your Big Bad Sister,

Erin

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Ich betrat den Pub etwas früher als sechs, er war noch nicht da. Auf meinem Weg durch den Schankraum sammelte ich ein paar Blicke ein, aber das hier war ein toleranter Laden, mehr als komisch ansehen würde mich hier keiner. Ich hatte bei meinen Einkäufen extra auf auffällige Kleidung geachtet, um von meinem Gesicht abzulenken, denn das war es, was in den nächsten Tagen in allen Zeitungen und auf allen Fernsehkanälen zu sehen sein würde.

Ich hatte mich zuerst in Langenrath mit einem Gürtel und einem Paar billiger Sportschuhe versorgt, so dass ich nicht mehr aussah, als hätte ich mich aus einem Kleidercontainer eingekleidet. Außerdem erstand ich eine Sonnenbrille und ein mit Totenkopfmotiven bedrucktes Tuch, das ich als Kopftuch trug. Jetzt sah ich zwar todsicher aus wie ein Irrer, aber wie einer von denen, denen man alle Tage begegnet. Außerdem verdeckte das Tuch meine Haare und die Narbe auf meiner Stirn. Ich ging zurück zum Bahnhof, fuhr ein paar Stationen weiter, bis Opladen, und erstand eine rote Kunstlederjacke und einige T-Shirts und Shorts. Bei nächster Gelegenheit wollte ich die letzten Reste meiner Anstaltskleidung loswerden. Meine Neuerwerbungen brachte ich in einer billigen Sporttasche unter, dann machte ich mich auf den Weg nach Köln. Es war früher Nachmittag, als ich ankam. Als ich den Bahnsteig betrat, spürte ich zum ersten Mal wirklich meine Freiheit. Hier war ich oft gewesen, diesen Bahnhof hatte ich fast so gut gekannt wie meine eigene Wohnung. Das Gewirr der Geräusche, die vielen tausend Schattierungen von Grau unter der permanenten Dämmerung des alten Daches aus Stahl und Glas. Und nun war ich wieder hier. Ich konnte alles tun – ich war frei. Ich ließ mich durch die Menschenmenge auf dem Bahnsteig treiben und genoss es. Kurz vor der Treppe nach unten wurde ich ziemlich rüde angerempelt. Ich fuhr herum. Vor mir stand eine kleine alte Frau, die einen fetten Dackel auf dem Arm trug.

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