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Dann, zu Beginn der 70er Jahre, war der Verwalter plötzlich verschwunden. Stattdessen war eine Familie in das Gut gezogen, ein Paar mit zwei Kindern im Teenageralter. Die Leute hießen „von Eden“, und man nahm allenthalben an, dass sie die Besitzer des Gutes und geheimnisvollen Chefs des Verwalters waren. Sie verließen das Gut kaum. Manchmal sah man die Teenager über die Felder zwischen Langenrath und Solingen spazieren, die Eltern bekamen die meisten Neurather nie zu Gesicht. Wer sie aber sah, der fühlte ein starkes Unbehagen. Die von Edens, Eltern wie Kinder, sahen aus wie falsch zusammengesetzt, ohne dass jemand hätte sagen können, was da falsch gewachsen war.

Bevor aber die Menschen herausfinden konnten, ob es außer der Hässlichkeit ihrer neuen Nachbarn auch einen handfesten Grund für ihre Verunsicherung gab, waren die von Edens ebenfalls verschwunden. Gehört hatte ihnen das Gut, so stellte sich bald heraus, genauso wenig wie dem Verwalter oder irgendwem sonst. Seither hatte das Anwesen leer gestanden. Werner Harnischfeger war Spross einer alten Langenrather Familie. Ende der 1970er Jahre war er, nach erfolgreichen Lehr- und Wanderjahren in Hamburg und Düsseldorf, zurückgekehrt, hatte ein schmuckes, aber nicht zu auffälliges Haus in Neurath gekauft und sich als Immobilienmakler niedergelassen. Um den wirtschaftlichen Erfolg in der alten Heimat nicht dem Zufall zu überlassen, war er schnell Mitglied der CDU, des Neurather Männergesangsvereins und der örtlichen Jägerschaft geworden. Nun fehlten nur noch Frau und Kinder.

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