Читать книгу Blutholz. Kriminalroman онлайн
17 страница из 70
Es waren nicht nur die Namen seiner Enkel, die ihm gelegentlich nicht einfallen wollten. Manchmal konnte er sich am Morgen nicht erinnern, was er am Tag zuvor getan hatte, dann versuchte er durch unschuldige Fragen den vorigen Tag wiederzufinden, ohne dass seine Frau merkte, warum er diese Fragen stellte. Er war überzeugt, dass Iris keine Ahnung von seinen gelegentlichen Kämpfen mit seinem Gedächtnis hatte. Wenn sie sich über »früher« unterhielten, hatte er nur selten Schwierigkeiten, sich an die Ereignisse in seiner Jugend oder seines Mittelalters zu erinnern, oft auch an die unwichtigen, überflüssigen, oder noch schlimmer, peinlichen Momente. Die waren ihm im Gegensatz zu den Erlebnissen in der jüngsten Vergangenheit stets gegenwärtig. War diese zunehmende Vergesslichkeit der Grund, warum es ihn drängte, seine Memoiren zu schreiben? Dabei war Memoiren bestimmt das falsche Wort. Memoiren waren Bücher, die prominente Leute schrieben. Vielleicht würde sein Freund Erich Falkenberg einmal zu diesen Berühmtheiten zählen, denn er war der wichtigste Mann der Kriminalpolizei in Niedersachsen. Wer weiß, wo der noch enden würde?