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Sie blickte auf den Bildschirm des Fernsehers. Sie sah Bilder und hörte Worte, die ihr Bewusstsein nicht erreichten. Es gab für sie keine andere Welt, außer der, in der sie lebte, in der sie unglücklich war.

Wie sollte es weitergehen?

Das Telefon klingelte, es riss sie aus ihrer Hoffnungslosigkeit. Sie brauchte eine Weile, bis sie merkte, dass das schrille Geräusch nicht aus dem Fernseher kam. Sie ließ es klingeln, sie war nicht in der Lage mit jemandem zu sprechen. Wahrscheinlich war es ohnehin nur Bertram, ihr Bruder, der wie immer über das Geld reden wollte, das sie ihm angeblich |7|schuldete. Er war ein Schwächling – anders konnte sie ihn nicht sehen, auch wenn er ihr Bruder war. Es wäre besser, überhaupt keinen Bruder zu haben als gerade diesen. Sie war sich bewusst, dass er sie verachtete. Das war okay, das beruhte auf Gegenseitigkeit. Nur, dass er in seinen Anschuldigungen und Forderungen immer aggressiver und rücksichtsloser wurde.

Sie hörte, wie im Treppenhaus die Haustür geöffnet wurde. Der Wind presste sich in das Haus und drängte selbst durch die geschlossene Tür in ihre Wohnung. Mit einem Knall schloss sich die Haustür wieder. Schritte kamen die Treppe herauf und verschwanden hinter der Tür auf der anderen Seite des Flurs. Das war offensichtlich eins der beiden Mädchen, die dort wohnten. Was für ein entsetzlicher Gedanke, die beiden nur eine Wand entfernt ertragen zu müssen. Wie widerlich, sich vorzustellen, was die in ihrem Schlafzimmer oder sonst wo in der Wohnung trieben. Was hätte sie nicht gegeben, wenn sie die beiden Typen aus dem Haus treiben könnte, und was hatte sie nicht alles versucht, um das zu erreichen. Sie war sich sicher, dass die beiden Frauen sie bis aufs Messer hassten, und sie hatte keine Ahnung, wozu die in ihrem Hass fähig waren.

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