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Eine Sorgenfalte grub sich in ihre Stirn. Senkrecht und tief. Alles an ihr verriet ein verzweifeltes Bemühen, die Fassung zu bewahren. Sie ließ sich auf einem Sessel nieder und faltete die Hände, als wollte sie beten, dabei blickte sie Sören bekümmert an. »Ich muss dir was erzählen, Sören«, begann sie. »Es fällt mir nicht leicht, wirklich nicht, aber es hat einfach keinen Sinn, länger einen Bogen darum zu machen. Das wird nicht einfach für dich sein, mein Junge. Versprich mir also, dass du mich nicht verdammst, wenn …«

Dann musste sie schlucken und ihre Stimme erstarb in heftigem Schluchzen. Wenig später erfuhr Sören, dass er mit einer Lüge aufgewachsen war. Dass sein Vater nicht gestorben war, sondern im Gefängnis gesessen hatte. Wegen Mordes an einer Schülerin.

Montag, 10. September 2007, Bad Fallingbostel

Uwe Hartmann war ein geduldiger Mensch. Auf seiner Dienststelle, der Polizeiinspektion Soltau, galt er als einer, den so leicht nichts aus der Ruhe bringt – weder die manchmal etwas gleichgültigen bis schlampigen Kollegen, noch die oft sehr aufgeregten Beteiligten der üblichen Kriminal- oder Verkehrsunfälle. Auch im Kreise seiner Familie bewahrte der Kriminalhauptkommissar normalerweise die Ruhe, auch wenn seine Frau Gudrun und seine Tochter Sarah hektisch durchs Haus rannten und wüste Flüche, wenn nicht gar Beschimpfungen ausstießen. Normalerweise.

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