Читать книгу Das Mädchen im Moor. Kriminalroman онлайн
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Dein Vater hat lange gebraucht, um wieder an sich zu glauben. Als er nach Annikas Tod als Mörder dastand und Deine Mutter sich von ihm getrennt hat, war er so geschockt, so am Boden zerstört, dass er keine Kraft mehr hatte, sich zu verteidigen. Aber irgendwann während seiner Zeit im Gefängnis ist sein Lebensmut zurückgekehrt. Und er hat auch an Dich gedacht. ›Sören soll später nicht mit dem Gefühl leben, dass sein Vater ein Mörder ist‹, hat er mir gesagt. ›Von dieser Schande muss ich ihn befreien.‹
Aber er wollte mit seiner Rehabilitierung warten, bis er aus dem Gefängnis entlassen war. ›Ich will nicht, dass andere in der Sache rumstochern, während ich hier in meiner Zelle eingesperrt bin‹, hat er gesagt. Außerdem, und das war vielleicht noch entscheidender, wollte er vermeiden, dass Du wie aus heiterem Himmel in diesen Strudel hineingerätst.
Ja, Sören, Dein Vater hatte immer großes Interesse an Dir. Ich habe ihn über Deine Entwicklung auf dem Laufenden gehalten, er war unglaublich stolz auf Dich, und es ist ihm wahnsinnig schwergefallen, Dir das niemals schreiben oder gar sagen zu können. Darum war es ihm so wichtig, gleich nach der Entlassung behutsam mit Dir in Kontakt zu treten. Wohlbemerkt: behutsam. Dass es jetzt zu diesem Eklat gekommen ist, bedauert er zutiefst.