Читать книгу Das Mädchen im Moor. Kriminalroman онлайн
9 страница из 81
Alles war wie damals, als er noch als Geschäftsführer für diese Schweizer Firma gearbeitet hat und immer in der Weltgeschichte herumgereist ist. Immer in Eile. Auch diesmal wieder. Ich habe ihm angeboten, schnell die Reste unseres Mittagessens warm zu machen, aber dafür hatte er gar keine Zeit. Er sei müde, sagte er, müsse bald weiter.
Aber er gehört immer noch zu den wenigen Menschen, die einen nicht nur fragen, wie es einem geht, sondern auch zuhören, wenn man die Frage beantwortet.
Er hat auch von Dir gesprochen, liebe Johanna, gesagt, wie stolz er auf Dich sei. Ich hatte den Eindruck, dass er ein wenig beunruhigt war. Er scheint sich Sorgen um Dich zu machen. ›Johanna muss aufpassen‹, hat er gesagt. ›Es gibt Leute, die nicht sehr begeistert davon sind, wenn sie irgendwelche Sauereien aufdeckt.‹ So ähnlich hat er sich ausgedrückt, von ›Sauereien‹ gesprochen, das hab ich mir genau gemerkt. Und: ›Sie muss aufpassen, Mutter.‹
Als ich ihm gesagt habe, dass er Dich mal in Walsrode besuchen soll, hat er nur traurig den Kopf geschüttelt. Ich glaube, er denkt immer noch, Du habest Dich mit Deiner Mutter gegen ihn verbündet. Ich habe es natürlich unterlassen, ihn darauf anzusprechen. Ich weiß ja, wie schmerzlich das alles für ihn war.