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Sie war die schönste Frau Südtirols, ohne jeden Zweifel. Oder wenigstens die schönste Frau, die sie seit Langem getroffen hatten. Blond, honigblond, grünäugig. Das Dirndl, das sie trug, war ihr wie auf den Leib geschneidert. Dass sie eine Kindheit zwischen blühenden Apfelbäumen erlebt hatte, ahnte man. Und doch schien es so, als habe sie seit Wochen kein Tageslicht mehr gesehen. Rüdiger spürte den Impuls, ihr helfen zu wollen, aber was sollte er tun?

Formvollendet hielt Fipp ihr seine Kaffeetasse mit Untersetzer hin. Rüdiger registrierte, dass Marias Hand leicht zitterte, als sie den Kaffee eingoss.

„Weißt du was, Schätzchen, mach mir doch auch noch einen“, sagte Jan. Er hielt ihr die Tasse hin, winkelte dabei aber seinen Arm so an, dass sich Maria über den Tisch beugen musste, um einzugießen. Rüdiger spürte, dass sie zögerte. Jans Absicht war eindeutig. Er wollte, dass sie sich zu ihm hinunterbeugte.

„Du kannst sie doch nicht einfach duzen und ‚Schätzchen‘ nennen.“ Fipp grinste und wischte sich eine Locke aus dem Gesicht. So aufgekratzt wie heute Morgen hatte Rüdiger ihn schon lange nicht mehr erlebt.

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