Читать книгу Kaltfront. Psychothriller онлайн
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Heute weiß ich, in einem Punkt, aber auch nur einem einzigen, war es sogar die Realität, die mir von der bunten Blase vorgegaukelt wurde: Meine wirklichen Probleme hatten noch gar nicht begonnen.
Unter normalen Umständen benötigt man für die Fahrt zum Krankenhaus nicht mehr als zwanzig Minuten, ich musste mindestens zwei Stunden unterwegs gewesen sein. Jedenfalls begann der Himmel schon hell zu werden, als ich meinen Wagen einfach vor dem Schranken an der Einfahrt ins Krankenhausgelände abstellte und ausstieg. Der Mann, der mich durch die Scheibe der Portierloge giftig anstarrte und brüllte, mein Wagen würde die Zufahrt behindern und ich solle mit diesem Schrotthaufen gefälligst woandershin fahren, und zwar augenblicklich, sonst würde er die Polizei rufen, kümmerte mich nicht im Geringsten. Ich fand ihn sogar amüsant und wollte noch zu ihm sagen: „Ein bisschen viel Stress heute, wie? Jede Menge Kundschaft!“ Ich wollte ihn freundlich anlächeln, ihm aufmunternd zuwinken, wollte ihm –
In dieser Sekunde fiel die Blase in sich zusammen. Platzte nicht, zerriss nicht mit einem Knall in tausend Teilchen, sondern fiel einfach in sich zusammen. Kraftlos und mit einem leisen, klagenden Ton, einem erstickten, kaum hörbaren Seufzen. Schrumpfte, presste sich an meinen Körper, klebte wie feuchter Latex auf meiner Haut, verlor ihre bunt schillernden Farben und wurde hart, schwarz und eiskalt.