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Ich bin ein Mörder, der davongekommen ist, dachte ich. Nicht durch einen perfekt geplanten Mord, sondern einfach durch Zufall. Ich hatte Schwein gehabt.

Bis auf ein Kleinigkeit: Wer war der Mann, mit dem ich Roswitha gesehen hatte? Hatte er etwas gegen mich in der Hand, war er eine Gefahr für mich? Und wenn es so war, warum schwieg er, was hatte er vor? Auf welche Gelegenheit wartete er, wann würde er zuschlagen?

Doch je länger nichts passierte, desto sicherer wurde ich, dass meine Sorgen unbegründet waren. Alles war gut. Ich war schließlich kein Irrer wie Thomas, der überall nur Feinde sah. Ich musste nur noch lernen, mit meiner Schuld zu leben.

Und das gelang mir hervorragend.

Ich verfrachtete die tote Roswitha in den Keller meiner Seele. In den großen Tresor, in dem ich bereits meine toten Eltern abgelegt hatte, sicher verwahrt hinter einer Tür aus schwerem Panzerstahl. Niemand würde die Tote dort jemals finden, davon war ich überzeugt. Niemals würde sie mir gefährlich werden können. Nie wieder würde mich ihr Anblick erschrecken, wenn ich so klug war, den Tresor geschlossen zu halten. Kein Schuldgefühl, kein Pesthauch des Todes würden meine Erinnerung ans Leben vergiften. Ans Glück, das ich empfunden hatte, wenn Roswitha auf mir saß und vor Lust schrie und ihr Haar in der Morgensonne brannte. Was tot war, würde für immer bei den Toten bleiben, ich musste nur noch den Zifferncode vergessen, mit dem sich die Tresortür öffnen lässt.

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