Читать книгу Altstadt-Blues 2.0 онлайн
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Hier konnte ihr treues Gefährt wohl verweilen bis zum kommenden Dienstag, wenn die Pflicht sie wieder zur Uni rief. Im Eilschritt trabte sie bergab. Vorbei an den hochherrschaftlichen Gründerzeitvillen, die Treppen am Feuerberg-Bräu hinunter (Pfui, stank es hier!), mit kleinem Schlenker zur Altstadtbäckerei, um fix einige Schrippenbrötchen zu besorgen. An den vorderen Marktständen, die bis zur Hälfte in den Bürgersteig ragten, entdeckte sie im Augenwinkel eine günstige Lücke zwischen den frühen Käuferreihen. Sie schob sich hinein und erstand ein Kilo Salatkartoffeln, fünf kleine Zwiebeln und zwei flache, weißfleischige Weinbergspfirsiche.
Die hauchdünnen Plastiktüten schlenkernd eilte sie nach Hause in der Hoffnung, dass der Hund nicht das ganze Haus geweckt hatte mit seinem Gewinsel. Er kratzte wild an der Tür, als er Mona kommen hörte, und begrüßte sie ausgelassen hochspringend, als kehrte sie zurück von einer langen Reise. Eigentlich waren sie ein eingespieltes Team und es war für ihn längst Routine, einige Stunden allein zu verbringen. Heute hatte die Studentin jedoch gegen ihr Ritual verstoßen: Ihm eine Schale vom frisch gezapften, kalkfrischen Kranenberger zu servieren, von Micha als Helau-Cocktail getauft. Das erwartete er stets vom Ersten, der morgens aus dem Bett »aufstieg«, womit Mona ihn jetzt geschwind beglücken konnte.