Читать книгу Altstadt-Blues 2.0 онлайн
23 страница из 91
Zum Glück war die Ausbeinerwerkstatt vor einigen Jahren deutlich besser isoliert worden, sodass Ilse sich von der schweinischen Verarbeitung nicht mehr belästigt fühlte. Auch die sehr frühen Zeiten für die wöchentliche Anlieferung und den Abtransport der abgenagten Knochen samt Müllbox waren ihr schleunigst so hinlänglich bekannt, dass sie diese Aktionen bewusst ignorieren konnte. Ilse bewohnte seit fast dreißig Jahren ihre kleine, aber sehr charmante Wohnung mit schiefen Wänden im zweiten Stock eines vierhundertjährigen Hauses mit überputztem Fachwerk in der Augustinerstraße. Anfangs noch mit Sohn Henrik, der inzwischen erwachsen war, und im Ausland lebte. Auch Mona hatte auf Anhieb ihre Studentenbude hier gefunden, allerdings in einem jüngeren Wohnhaus, auf der sogenannten Beletage im ersten Stock und zweihundert Meter weiter Richtung Dom. Die Bischofsstadt, insbesondere die verwinkelte Altstadt, war inzwischen zu Ilses Heimat aufgestiegen, wo sie sich sehr wohl fühlte. Trotz ihrer mittelgroßen Adaptionsprobleme an die »Schunkelmentalität« der Urmainzer – treffend ausgedrückt im Fastnachtsmotto: »Mainz, wie es singt und lacht!«, oder in der Realität der Altstadt manchmal eher… stank und krachte!