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Das anheimelnd nostalgische Bild, welches ihr Ilse irgendwann beschrieben hatte, » …als über viele Jahre aus dem Rundbogenrahmen der Dachluke im unbewohnten Hinterhaus, ein dickwangiger, barock vergoldeter Putto, seinen Blick verträumt in mein Küchenfenster richtete«, konnte sie bereits zu einer zart pastellfarbenen Illustration verarbeiten. Mona mochte Ilse und deren häufig poetische Ausdrucksweise gefiel ihr sehr. Obwohl die ungleichen Freundinnen bei Unterhaltungen regelmäßig befremdliche Blicke und Tuscheln der Nachbarn ernteten. Besonders auffällig vor dem italienischen Eiscafé am Leichhof zwischen den eng gestellten Tischen, wo sie sich öfter zu Latte macchiato oder Gelati multicolore verabredeten. Vermutlich zielte das pikierte Gebaren mancher Mitmenschen darauf, Ilses Redefluss zu stoppen oder auf normalbürgerlichen Level herabzusenken, doch es bewirkte eher das Gegenteil. Je nach Stimmung regte es Ilse zu lyrischen Höhenflügen an, mit promptem Echo im Umkreis, über das sie beide später herzhaft lachen konnten. Ilses vieljährige Tätigkeit als Lektorin eines Frankfurter Verlages, wo sie auch Gedichte redigieren durfte, hatte mit Sicherheit auf sie abgefärbt, wie sie gerne einräumte.

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