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Vor dem Präsidium empfing sie so gleißendes Licht, dass sie schnell ihre schwarze ›RayBan‹-Sonnenbrille auf die Nase schob. Inzwischen war es halb zehn, die Sonne illuminierte die Stadt so strahlend, als wäre in der Nacht niemals etwas Schauerliches geschehen. Nur, auf einer eiskalten Pathologiebahre der Uniklinik lag eine tote Politesse, deren Mörder noch frei herumlief. Wirklich keine beruhigenden Aussichten! Wegen der inzwischen offenen Fußblasen nahm Mona sich jetzt die Zeit auf den Bus zu warten, der auch zwanzig Minuten später eintraf. In Gedanken ließ sie das Verhör noch mal Revue passieren. Dieser Kommissar in spe, mit diesen blauen Augen, hatte sie irgendwie irritiert. Gab es nicht mal ein Lied darüber? Sie glaubte, sich zu erinnern. Bei der Neuen Deutschen Welle… ›Spliff‹, oder? Ja, genau und ›Anett Humpe‹ war die Sängerin.

»Deine blauen Augen machen mich so sentimental, so blaue Augen…« Ihre ältere Schwester hatte den Song damals tagelang kratzend heruntergenudelt auf dem alten Kassettenrekorder, wegen des frechen Bäckersohnes Kurt Kälble mit den wasserblauen Augen, der Mona immer dicke Kletten in die Zöpfe gedrückt hatte. Dieser barsche Ton am Ende, absolut entbehrlich! Ob dieser Namenlose, sie konnte sich jedenfalls keiner Vorstellung erinnern, mit seinen Lieben auch so rüde umsprang?

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