Читать книгу Zuckerrübenmord. Ein Frankenkrimi онлайн
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»Kampfsport?«
»Sie sagen es, Herr Schmitt.«
»Also gut. Ihre Fahrgewohnheiten sind bekannt und leicht zu recherchieren. Der Täter musste nur den richtigen Zeitpunkt abwarten. Aber wer hat ein Interesse daran, Sie umzubringen?«
Auf meine Frage hin runzelt Hans Habermüller seine Stirn, blickt auf seine leere Espressotasse, dann wieder zu mir.
»Ganz ehrlich, Herr Schmitt. Mindestens zwanzig bis dreißig. Nein, nicht Personen. Interessen, Herr Schmitt. Interessen, hinter denen immer Personen stehen.«
Ilse macht große Augen und schaut mich an.
»Von welchem Zeitraum sprechen Sie?«
»Nur von diesem Jahr, Frau Merkel, nur von diesem Jahr!«
»So viele hätte ich nicht erwartet. Ich habe mich auf unser Gespräch ein wenig vorbereitet und nachgesehen, was Ihre Tätigkeit so umfasst. Entweder es freut sich jemand über ihre Entscheidung oder er ist stinksauer. Und wenn sich einer freut, dann ist der andere sauer.«
»Ganz so kann man das nicht sehen. Es freuen sich in der Regel viele. Aber der Konkurrenzdruck ist groß, da haben Sie in gewisser Weise recht. Für negative Reaktionen reicht es oft schon, wenn ein Konkurrent ein bisschen weniger bekommt als der andere. In manchen Kreisen zählt nur viel haben und noch mehr dazu bekommen. Dabei denke ich nicht an die Landwirte hier im Knoblauchsland, wo der eine einen Tausender mehr bekommt als der andere. Die kriegen so was auf die Reihe, wenn sie überhaupt darüber sprechen. Da gibt es aber Kandidaten aus der Industrie und da hört dann der Spaß auf. Da zählt praktisch jeder Euro. Und wir sprechen hier von sechs- bis siebenstelligen Zuschussanträgen. Oft sind auch achtstellige dabei. Wenn da ein paar Tausender weniger kommen als erwartet, dann laufen hier die Leitungen heiß!«