Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
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Offenbar hatten sich die Kollegen jedoch wieder auf die Lauer gelegt. Vielleicht war Franz und Erich Sass diesmal etwas nachzuweisen. Die Polizei hatte sich schon lange genug der Lächerlichkeit preisgegeben.
Wie auch immer, die Akte war bei ihm falsch. Kappe machte sich auf den Weg, um sie den rechtmäßigen Bearbeitern zu bringen. Eine willkommene Ablenkung für ihn. Im Bureau grübelte er heute einfach zu viel.
Die Frau sprach ihn an, als er gerade in die Studie zu einem Katzenbild vertieft war. Nicht, dass er Katzen besonders mochte, jedoch verkauften sich solche Bilder erstaunlich gut, und wollte er das Geld für Paris irgendwann zusammenbekommen, so musste er eben auf Kundenwünsche eingehen. Die eigentliche Kunst machte er nebenher, auch wenn ihn mitunter das Gefühl beschlich, dass er dafür kaum noch Zeit hatte.
Er sah mürrisch von seiner Arbeit auf. Zumindest mürrischer, als er gewollt hatte, denn Kunden zu vergraulen lag nicht in seiner Absicht. Er hatte sie von weitem im Augenwinkel unter «blond und hübsch» abgebucht, nun jedoch, da sie nahe vor ihm stand, sah er, dass das Blond bereits von dünnen grauen Strähnen durchzogen war und sie sicher einmal noch hübscher gewesen war. Doch hatten sich einige Falten zum Teil schon tief in ihre Haut gefressen.