Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
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«Wieso hast du mir denn kein Autogramm mitgebracht?», war Klaras erste Reaktion gewesen, als er davon berichtete. So war sie, seine Klara. Kappe seufzte bei dem Gedanken daran, wie pietätlos sie sein konnte. Wo sie doch selbst gerne etwas Besseres gewesen wäre.
Aber ob sie dann glücklicher wäre? Paula Krauß war sicher «etwas Besseres» in Klaras Sinne, doch die Ermittlungen hatten ergeben, dass die Dame eindeutig Hand an sich selbst gelegt hatte. So etwas tat kein glücklicher Mensch. Was hatte sie von all dem Glanz, in dem sie sich dank ihres Mannes sonnen konnte? Wer wusste schon, ob nicht gerade das die Depression ausgelöst hatte, die dieser Selbsttötung vermutlich zugrunde lag?
Kappe lochte die Papiere und heftete sie in den Ordner, der für Selbstmörder reserviert war. Fall abgeschlossen, Deckel zu. Was blieb von einem Menschenleben?
Das brachte ihn erneut dazu, darüber nachzudenken, welches Schicksal ihm und den Seinen beschieden wäre, wenn Brettschieß’
«anderer Wind» erst einmal durch die Gänge des Polizeipräsidiums am Alexanderplatz wehen würde.