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Sie erwachte kurz vor Anbruch der Morgendämmerung, ausgeschlafen und begierig, es mit den Bergen aufzunehmen. Noch während sie in ihre Kleider stieg, trat sie hinaus auf die Veranda. Zu ihrer Linken stießen die Tetons ihre Granitspitzen in einen eisblauen Himmel. Schneefelder füllten die tiefergelegenen Mulden und bestäubten die Kuppen der Gipfel. Fichten- und Espenwälder ergossen sich über die unteren Abhänge, und Wiesen voll wilder Blumen lockten in allen Farben. Zu ihrer Rechten sah sie etwas weiter entfernt die kargen, stumpferen Hügel des Gros Ventre Range. Das Tal dazwischen wirkte graugrün gepudert. Und über allem dieser unbeschreiblich endlose Himmel. Sie glaubte, es müsse ihr das Herz herausreißen.

Sie genoss die Szenerie, solange sie es ertragen konnte. Seelisch gesättigt eilte sie dann den Pfad hinunter zur Lodge.

Die Türen des Speiseraums waren noch geschlossen, aber einige Wander- und Rucksackgruppen standen schon in der Lobby, geräuschvoll, umgeben von einem Hauch ungewaschener Selbstwichtigkeit. Irgendwo auf ihrer Kette, dachte sie, fehlte ihr ein wesentliches Chromosom – jenes, das einen kitzelte, wenn man Leib und Leben riskierte, um nicht zu sagen auslieferte an das zweifelhafte Vergnügen, unter irgendwelchen Felsvorsprüngen am Ende eines Seils herumzubaumeln. Zu frieren, zu schwitzen, ausgesaugt von Moskitos, durchweicht vom Regen, von der Sonne gebacken – alles, um sich auf dem Gipfel eine Dose Budweiser reinzuschütten, während man in Zeitlupe auf und ab hüpfte und das Wir-sind-die-Nummer-eins-Zeichen machte. In diesem speziellen Häuflein fungierten die meisten Paare stahlbeschlagener, zehenmordender Stiefel, Pfannkuchen-Socken und Lederhosen, Seile und Spitzhacken als Dekoration für männliche Körper. Was unzweifelhaft einiges erklärte. Oder etwa nicht?

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