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Ohne im mindesten zu zittern oder seine Gesichtsfarbe verändert zu haben, ließ er sich die Hände zusammenbinden und soll einen tiefen Eindruck auf das häufig versammelte Volk hinterlassen haben – der Holzknechtseppl wurde drei Tage lang „ausgesetzt“, das heißt, er wurde zur Schau gestellt.

In Pfarrer Weinhofers Schulbericht ist weiters zu lesen, dass Nikolaus Schmidhofer in seiner Vorbereitung zum Tode wirklich auferbaulich und rührend gewesen sei. Er ließ sich von dem ihm geschenkten Gelde, weiße feine Leinwäsch machen, bethete während der 3 Tägen, als er ausgesetzt war, fast ununterbrochen fort, empfing die hl. Sakramente mit vieler Erbauung, und sah seinem gewaltsamen Ende mit vieler Ruhe entgegen.

Der Pinkafelder Friedhof musste in diesem Jahr um die Hälfte erweitert werden und es kehrte endlich wieder Ruhe ein. Pfarrer Joseph Michael Weinhofer schließt seinen Bericht mit folgenden Betrachtungen:

Lieber Leser!

Du schauderst vor den Greuelthaten, welcher sich diese Unglücklichen schuldig machten, allein, wenn du bedenkest das Wort der ewigen Wahrheit, daß der Sünder, wenn er einmal in die Tiefe seiner Versunkenheit gekommen, alles verachte, wenn du bedenkest, daß gewöhnlich mit dem ersten Schritte zum Laster, schon alle übrigen mitgethan sind, wenn du bedenkest, daß das Böse, das diese Unglücklichen gethan, ich und du eben so gut begehen könnten, wenn wir von den nähmlichen Versuchungen gereitzet, von den nähmlichen Gewohnheiten gefesselt, von den nähmlichen Täuschungen geteuschet würden, so wirst du statt zu schaudern über andere, vielmehr mißtrauisch über dein eigenes Herz werden, und dabey noch preisen die allmächtige Gnade Jesu Christi, die das versunkenste Sünderherz umändern, und in Reue das Felsenherz auflösen kann. Der Schnellgalgen, auf welchen diese Missethäter ihr Leben vor mehr als achttausend Zuschauer schaudervoll endeten, hatte ihnen zur Leiter dienen können, auf welcher sie hinaufstiegen zu dem Gott der Erbarmungen. – Die Welt nennet die unter den Galgen verscharrten, arme Sünder, und wie soll man denn diejenigen nennen, welche vielleicht als größere Verbrecher im Seidengewande, unangefochten auf Gottes Erdboden umher gehen, kein Gebot achten, keinen Gott fürchten, keine Ewigkeit glauben, Ehre und Wohllust nach Fülle genießen, und verschlossen gegen alles Gute und Göttliche am Rande des ewigen Verderbens herumtaumeln? O! dieser Zustand ist elender als der, der Hingerichteten, diese sind nicht nur arme, sondern auch blinde Sünder.

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