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»Ja, das war ein Glück. Anne liebt ihren Sportwagen, sie hegt und pflegt ihn wie ihr ein Baby«, erwiderte Lucy, nestelte an ihrer Handtasche und zog ihren Zimmerschlüssel hervor. »Sei mir nicht böse, Colin, aber ich brauche heute Nacht meinen Schlaf, und in meinem Bett ist einfach mehr Platz dafür, als wenn wir uns deines teilen müssen. Wir können ja in ein paar Stunden gemeinsam frühstücken.«

»Natürlich«, antwortete Colin und erwartete, dass Lucy jetzt einfach an ihm vorbeimarschieren würde. Doch sie drückte ihm einen hastigen Kuss auf die Wange, den Colin mit einem fragenden Blick quittierte.

»Mistelzweig«, sagte Lucy und wies zur Decke hinauf. »Mrs Grey ist ja so eine Romantikerin.«

Mit einem letzten Winken verschwand sie nun wirklich in ihrem eigenen Reich und ließ ihn stehen.

In seinem eigenen Zimmer fiel Colins Blick auf sein Abbild im Garderobenspiegel. Ja, er sah noch immer gut aus für einen Mann in den Fünfzigern. Das Haar war grau und voll und der Bauchansatz über dem Gürtel minimal. Er war groß und hielt sich schon aus Gewohnheit stets gerade. Und doch war es nun einmal eine Tatsache, dass Lucy nur halb so alt war wie er. Sie war ein junges, hübsches Mädchen, das es zudem auch noch faustdick hinter den Ohren hatte. Wie hatte er glauben können, dass diese Romanze auch nur ein Jahr überdauerte? Für Lucy gab es noch so viele Versuchungen, so viel zu erleben. Genau genommen war es nicht einmal fair, ihr all das vorzuenthalten und sie noch länger an sich zu binden. Colin strich sich über die fast weißen Bartstoppeln und seufzte. Er würde vernünftig sein und ihr keine Vorwürfe machen, wenn sie ihrer beider Beziehung beendete. Und dass dieser Moment kurz bevorstand, schien ihm nur logisch. Schließlich hatte er die Silhouette des Sportwagenfahrers erkennen können. Und wenn diese Anne nicht zufällig einen Vollbart trug, dann war Lucy von einem Mann heimgebracht worden.

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