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Italiens Generalstabchef Luigi Cadorna hatte bereits 1914 drei Varianten von Angriffsplänen ausgearbeitet. Eine Variante wäre der Vorstoß über Tirol gewesen, die zweite sollte über den Karst nach Laibach und Wien führen, und die dritte über das Fellatal nach Kärnten. So beschreibt es Manfried Rauchensteiner in seinem Buch „Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie“.

Doch bleiben wir im Großraum Tarvis. Mit Variante drei stand auch das österreichische Kanaltal im Brennpunkt. An der Kärntner Front entlang der Karnischen Alpen, des Kanaltales und der Julischen Alpen fehlten allerdings Soldaten. Die wehrfähigen Männer waren anderswo im Kriegseinsatz. Freiwillige meldeten sich also in Kärnten zu den Waffen: sehr junge Männer und solche, die eigentlich nicht mehr wehrfähig waren, zogen gegen Italien in den Krieg. Es waren dies die „Kärntner Freiwilligen Schützen“.

Und Österreich-Ungarn musste auch einen strategischen Nachteil zur Kenntnis nehmen. In den vorangegangenen Jahren wollte man den Verbündeten Italien nicht durch Festungs- und Stellungsbauten in den Julischen Alpen provozieren und ging daher schlecht vorbereitet in den Krieg in dieser Gebirgsregion. Deshalb besetzte die italienische Armee nach der Kriegserklärung ziemlich rasch strategisch wichtige Punkte auf den Gipfeln der Julier und südlich des Kanaltales. Das Tal selbst stellte die Verbindung zwischen Karnischer und Julischer Front dar. Denn vom Hauptkamm der Karnischen Alpen zog sich die Front herunter nach Pontebba/​Pontafel, wo der Pontebbana-Bach die Grenze und Frontlinie zog. Hier standen sich die Feinde praktisch von Ufer zu Ufer gegenüber.

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