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Wo Eisen verarbeitet wurde, dort brauchte man auch Kohle. Viele Bauern verdienten sich als Köhler ein schönes Zubrot. Das wiederum machte es notwendig, Forstregeln aufzustellen. Es waren die Bamberger, die 1584 ihre Waldordnung im Kanaltal umsetzten, damit kein Raubbau betrieben werden konnte.

Die beiden Orte Tarvis und Malborgeth galten als die wirtschaftlich wichtigsten im Tal. Beide waren Gerichtsstandorte und in Tarvis gab es obendrein ein Waldamt.

Doch nichts währt ewig. Später, zu Zeiten von Kaiserin Maria Theresia, verlor das Kanaltal neben vielen anderen Privilegien auch das Mautrecht. Die Wirtschaft schrumpfte, das Tal verlor geografisch an Bedeutung. Eine Steinkohlekrise traf außerdem die Eisenverarbeitung. Plötzlich wurde auch keine Holzkohle mehr gebraucht. Die Bauern verloren ihr lukratives Zubrot und wandten sich der Almbewirtschaftung zu. Was blieb, war der Bleiabbau in Raibl.

Erste echte Industrie kam im Jahr 1899 mit dem Kettenwerk Weißenfels, im heutigen Fusine, in die Region. Dieses Werk und der Bergbau in Raibl blieben bis in die 1990er-Jahre die wichtigsten Arbeitgeber. In den 1980er-Jahren zählte Tarvis noch 6 700 Einwohner. Alleine in den beiden erwähnten Betrieben verdienten rund 1 800 Menschen ihr tägliches Brot. Heute sind dort insgesamt höchstens 100 Mitarbeiter mit Erhaltungs- und Verwaltungstätigkeiten beschäftigt.

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