Читать книгу Laszive Landhausriten онлайн
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Mit praktiziertem Katholizismus hatte das Geschehen hier definitiv nichts zu tun, so viel stand fest, doch vielleicht fand hier eine Art Schwarze Messe statt. Der rituelle Aufzug aller Anwesenden ließ zumindest darauf schließen. Die Huldigung irgendwelcher esoterischer Mächte konnte jedoch kaum das einzige Lockmittel sein, das so viele augenscheinlich gutsituierte Leute in diese Mauern köderte. Letztendlich ging es um Sex, dessen war sich Leo weitgehend sicher.
Als ihm das Warten nach etwa fünf Minuten unerträglich wurde, schaute sich Leo vorsichtig um. Er versuchte seine Kapuze dabei so wenig wie möglich zu bewegen. Wie weit die Wände des Raums weg waren, konnte er bei den vorherrschenden Lichtverhältnissen nicht ausmachen. Nicht einmal die Kellerflucht war noch zu erkennen, nachdem jemand die Tür geschlossen hatte. Als leise Streichermusik einsetzte, gewann Leo anhand der Akustik den Eindruck, sich in einem gewaltigen Saal aufzuhalten.
Mit den Streichern glommen verschiedenfarbige Lichter auf. Sie erhellten ein Podium, das keine zehn Meter von Leo entfernt seinen Anfang nahm. Über die vermummten Köpfe der anderen Wartenden hinweg identifizierte er im schemenhaften Licht diverse Kulissen und Utensilien. Da war ein Tisch, eine Liege und eine fratzenhafte Statue gleich einem menschgewordenen Raubtier. Das große Gebilde gleich daneben schien Leo ein Galgen zu sein. Diese Annahme bestätigte sich, als die Lichter an Intensität gewannen. Auf dem Podium war ein massivhölzerner Galgen aufgebaut. Die hintergründigen Kulissen repräsentierten eine mittelalterliche Stadt. Leo bekam es mit der Angst zu tun. Sollte hier heute Abend jemand hingerichtet werden?