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Giacomo meinte, die meisten Mafiaverstecke zu kennen, doch diese Insel war ihm nicht vertraut. Entweder gehörte sie einem eher unbedeutenden Mafiosi, oder er hatte die Ausmaße der Organisation unter- und seine Rolle darin überschätzt.

»Aussteigen!«, befahl einer der muskelbepackten Bodyguards mit russischem Akzent.

»Nana, Signor Salvadore ist unser Gast. Wo bleibt dein Benehmen, Gregor? Als neulich die nette Signorina zu Besuch war, hast du doch auch geschnurrt wie ein Kätzchen«, spottete Scholz.

Giacomo deutete einen übertriebenen Knicks an, der selbst den finsteren Gregor zum Lachen brachte. Kriminelle verfügten über einen ausgeprägten Humor. Nicht selten diente ein qualvoller Akt, den die Polizei gemeinhin als Mord bezeichnete, zur humoristischen Erquickung mancher Mafiabosse. Giacomo war stets darauf bedacht, nicht zu einem jener Vergnügen zu werden.

Die Villa war beeindruckend, mehrstöckig und von einer Eleganz vergangener Tage. Die mit Terrakotta geflieste offene Veranda besaß die Größe eines Basketballfeldes samt Schiedsrichtertribüne. Der Ausblick aufs Mittelmeer war ungetrübt, kein einziger Baum befand sich im Sichtfeld. Die Landschaft war geprägt von Zypressen, hohen Gräsern und Kakteen, die zwischen Steinansammlungen wuchsen. Eine Idylle inmitten des Ozeans. Unten hörte man die Wellen im vorgegebenen Takt der Natur gegen das steinige Ufer klatschen.

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