Читать книгу Der ungeliebte Amadeus und andere Kriminalgeschichten онлайн
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Hau ab, ehe ich mich vergesse, dachte Frank, und als Werner fröhlich pfeifend zum Spieltisch zurückschlenderte, ballte er sogar die Fäuste. Pass bloß auf, alte Großschnauze, dass du nicht eines Nachts „versehentlich“ kopfüber im Teich landest und ersäufst.
Und wieso eigentlich „arme Rosalie“? Wer ist denn hier bedauernswert, häh? Bin doch eindeutig ich.
Wie zur Bestätigung ballte Frank erneut die Fäuste. Abgesehen von Werners ewigen Pöbeleien war er mit dessen Tochter gestraft genug. Ständig versuchte Rosalie an ihm herumzuerziehen: Frank, tu dies nicht, Frank, tu das nicht. – Komm mal hier und kuck mal da. – Weißt gar nicht, was du an mir hast. – Ich meine es doch nur gut mit dir, nicht wahr? – Nichtwahrnichtwahrnichtwahr! Als ob er einer ihrer doofen Schüler wäre … Dabei ging er allmählich auf die fünfzig zu. In diesem Alter ist man längst immun gegen alle Pädagogikkacke. Bereits seine Großmutter wusste das. Ihr Spruch „Mit fünfzig kannste niemanden mehr umficken“ klang ihm noch heute in den Ohren, und vor Augen hatte er, wie sie verschmitzt lächelte, wenn sie diese Weisheit kundtat. Rosalie schien leider nichts vom Erfahrungsschatz seiner Großmutter zu halten, denn sie hörte nicht auf, ihn mit ihren Belehrungen zu schikanieren. Was bei dem Vater kein Wunder war.