Читать книгу Mörderisches Spiel in Leipzig. Ein historischer Krimi онлайн
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Vor dem Mendebrunnen trat ihm ein Mann in einem schäbigen Anzug in den Weg und wies auf die illustrierten Blätter und Romanhefte in seinem Bauchladen. Gelsenrath fragte sich, ob er etwa wie ein Familienoberhaupt aussah, mit seinem Fahrrad und dem Zylinder nach der neuesten englischen Mode. Oder glaubte der Kolporteur etwa, ein junger Mann würde diesen Schund selbst lesen?
Mit einem gekonnten Schwung umkurvte Gelsenrath den Kerl. Der Händler musste aus dem Weg springen und fluchte ihm hinterher. Schnell weg, dachte Gelsenrath, ehe noch ein Tumult entsteht! Mit ein paar kräftigen Tritten in die Pedale näherte er sich der Universität. Nach ein paar Metern ließ er das Rad rollen und bog in die Goethestraße.
»Mann, Willi, das war ja eine sportliche Einlage!«, rief jemand von der Paulinerkirche her.
Gelsenrath blickte über die Straße, da stand Horst Ludewig, sein Sportkamerad vom VfB. Der junge Kerl hatte den Hut keck nach hinten gerückt, sodass sein Haaransatz zu sehen war, und schlenderte in Hemdsärmeln herbei. Sein Jackett hielt er zusammen mit einer Mappe unterm linken Arm.