Читать книгу Auf Wölfe schießt man nicht. Ein Jagdkrimi aus Schleswig-Holstein онлайн
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»Jetzt habe ich langsam genug. Halten Sie mich für dement? Das Tier war dunkel, vielleicht auch grau und wohl größer als ein Hase.«
»Soso, größer als ein Hase, na dann schauen wir doch mal.« Mit diesen Worten wandte sich der örtlich zuständige Polizeigewaltige der Vorderfront des Mercedes zu. Der rechte Kotflügel wies Haar- und Blutspuren auf, war aber nicht eingedellt. »Hm, kaum Schaden, aber ein Hase war das nicht. Vielleicht ein Wildschwein? Aber dafür ist der Schaden sehr gering. Wie schnell sind Sie denn beim Anstoß noch gewesen?«
»Das weiß ich nicht genau. Vielleicht vierzig oder auch weniger. Ich bin die erlaubten achtzig Stundenkilometer schnell gefahren, dann kam das Tier von links über die Fahrbahn und ich habe gebremst so schnell ich konnte.«
»Gut, Sie können sich ins Auto setzen, ich prüfe einmal, ob ich etwas feststellen kann?« Mit diesen Worten ging der Polizeibeamte am Straßenrand zurück. Den ebenso jagdlich, denn er war auch Jäger und Jagdaufseher bei dem Großbauern Deepenow, wie polizeilich geschulten Blick auf den Übergang der Straße zum Feld, insbesondere den Graben gerichtet, kam er nur etwa fünfzehn Meter weit. Da, an der Grabenkante, waren tiefe Einrisse im Boden. Bei näherem Hinsehen auch etwas Schweiß. Er folgte der Fährte noch einige Meter in das frisch bestellte Feld und auf dem Acker sah man deutlich die Abdrücke von Pfoten. Hundepfoten, wie auf den ersten Blick zu deuten. Ein Lauf, offenbar der rechte Hinterlauf wurde nicht aufgesetzt, war also verletzt. »Mh, schau an«, brummte Helmers. Dann sicherte er einige gräuliche Haare an der Vorderfront des Mercedes, stellte dem Fahrer eine Bescheinigung über die erfolgte Aufnahme des Unfalls aus und entließ diesen mit der Mahnung, sich um einen neuen Führerschein zu kümmern. Anschließend nahm er die Kamera aus dem Dienstwagen, fotografierte die Stelle, an der das angefahrene Tier von der Straße durch den Graben in das vor kurzer Zeit neu bestellte Feld gewechselt war. Auch einige Fotos von der gut sichtbaren Fährte in dem schwarzen Ackerboden vergaß er nicht. Einige weitere Haare und auch etwas von dem ausgetretenen Blut an den Grashalmen sicherte er in einer kleinen Plastikhülle. Gerade wollte er wieder zurück zu seiner kleinen Zweimannstation fahren, meldete sich sein Handy. Seine Frau Maren war dran. »Was, wann?« Er hörte zu, zunehmend angespannter und entschied schließlich, »okay, kein Wort darüber, ich fahre anschließend bei Paul vorbei und kümmere mich darum. Danach fahr ich noch zu Deepenow und komme dann nach Hause.«