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Читать книгу Im ersten Gang geht’s immer rauf. Mit dem R4 durch Frankreich онлайн

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Die Blumen werden gegossen …

Tasche packen, Kissen aus dem Fenster werfen (die eigenen), zum Frühstück wandeln und dabei von einer Horde ausgestopfter Hirschköpfe begutachtet zu werden – das ist des Reisenden Schicksal, wenn er in einer Gegend unterkommt, in der regelmäßige Jagdvergnügungen dazugehören.

Welche Reisefreuden könnten schöner sein als die, wenn man ausgeruht und dermaßen satt vor die Türe tritt, sodass man glaubt, von nun an eine Brioche zu sein, um dann ins Auto zu steigen und einem Tag entgegenzublicken, der noch jungfräulich vor einem liegt. Egal wohin man sich wendet, man wird neue Dinge sehen und erleben, alles liegt ausgebreitet und scheint nur darauf zu warten, dass wir um die Ecke kommen. Der heutige Tag soll noch sehr schöne Überraschungen für uns bieten, und wir sind dazu bereit. Wenn wir morgens von einem schönen Platz fortfahren, schwingt manchmal auch Wehmut mit, denn natürlich wissen wir, dass wir nur einen winzigen Bruchteil von dem gesehen haben, was es dort zu entdecken gibt. Beim abendlichen Spaziergang gestern, quasi ein Not-Gang aufgrund sehr gut gefüllter Bäuche, hatten wir in einer Art Hinterhof den Weg entlang eines großes Bachs gefunden, der zunächst eine Mühle antrieb, um sich dann schäumend und wirbelnd in sein gemauertes Bett zu fügen. Rechts und links seines Ufers konnten wir entlanggehen, und eine Art Rialto-Brücke sorgte für einen Übergang. Dann gab es dort noch einen offenen Garten, der aufgrund einer Städtepartnerschaft mit dem italienischen Samone angelegt worden war. Das Ganze versehen mit Resten einer Barockruine als kleine „folie“ und einem Rosarium, tipptopp gepflegt. Der Rasen gemäht, die Blumen blühten, es sah toll aus. Und als Krönung hieß die Komposition „Insel von Samone“. Leider war es dann zu dunkel geworden, um diesen Weg weiter entlangzuschlendern, aber jeder Reisende kennt das Gefühl, dass man eventuell noch etwas verpasst hat, was sich auch nicht wieder einholen lässt. Wenn man nach Jahren wieder vorbeikäme, wäre man doch eine andere Person und an anderen Dingen interessiert.

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