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Jedermann in Preußen wusste, dass es sich bei dem 1779 im Schloss Friedrichsfelde geborenen Prinzen August um den letzten Spross aus der Hohenzollern-Generation Friedrichs des Großen handelte. Er war ein Sohn von dessen jüngstem Bruder Ferdinand, der seine und Friedrichs Nichte Anna Luise von Brandenburg-Schwedt geheiratet hatte. Augusts unvergessener Bruder Louis Ferdinand war 1806 auf dem Schlachtfeld den Heldentod für Preußen gestorben und genoss noch immer allgemeine Verehrung.

Welch mutiger Kriegsheld und tüchtiger Artillerie-Inspekteur der Prinz auch war - seine Erfolge im Bett übertrafen die des Kriegers beiläufig um ein Beträchtliches. Bis an sein Lebensende mit fast 65 Jahren unverheiratet, jedoch mit einer 40 Jahre jüngeren Geliebten begnadet, hatte der wackere Kämpfer sich in mindestens zwei längeren Beziehungen ein Dutzend Mal im Fleische verewigt. Die zur Frau von Waldenburg geadelte Schwester der beiden Bildhauerbrüder Wichmann war die Mutter seiner ersten vier Nachkommen, von denen der Sohn Eduard im Mai 1807 in Soissons geboren worden, wohin Karoline Wichmann dem Geliebten in die französische Gefangenschaft gefolgt war, was den nicht daran hinderte, in Paris einer anderen feurig den Hof zu machen. Wenig später verfiel er seiner großen Liebe Juliette Récamier, die ihn über viele Jahre hinzuhalten wusste. Ende 1807 nach Berlin zurückgekehrt, rief ihn der König nach Königsberg, und dort, so wusste Gontard aus Heidenreichs nachgelassenen Notizen, begegnete er, nicht ohne Folgen, einer weiteren jungen Dame aus gutem Hause, die neun Monate später eine Tochter namens Melitta gebar.

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