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Gontard verfügte über ein gutes Gedächtnis, und der staubige Ritt in der Nachmittagssonne bot ihm ausreichend Gelegenheit, sich die Einzelheiten in Erinnerung zu rufen. Gebhardt Heidenreich hatte nämlich herausgefunden, dass es sich bei Prinz August von Preußen wohl nur um einen vermeintlichen Sohn des 1813 dahingegangenen Prinzen Ferdinand handeln konnte. Dieser Ferdinand, jüngster Bruder des unsterblichen Friedrich und nur angeblich nicht von ähnlicher Abneigung gegen das weibliche Geschlecht befallen wie der und beider Bruder Heinrich, hatte als 25-Jähriger die acht Jahre jüngere Tochter seiner und Friedrichs Schwester Sophie geehelicht.

Prinz Ferdinand stieg so rasch zu militärischen Ehren auf, wie es einem leiblichen Bruder des Herrschers zustand, musste jedoch die Armee des ruhmreichen F II. als 28-jähriger Generalmajor wegen, wie es hieß, »schwächlicher Leibesbeschaffenheit« verlassen. Fortan führten er und seine junge Frau Luise in Friedrichsfelde, Rheinsberg und im eigens erbauten Lustschloss Bellevue ein eher zurückgezogenes Leben. Nach sechs Jahren Ehe wurde 1761 eine Tochter geboren, der ab 1769 in schooner Regelmäßigkeit sechs weitere Kinder folgten, von denen nur der Jüngste, eben der Prinz August, ein höheres Alter erreichte, während Preußens Kriegsgott, der ältere Bruder Louis Ferdinand kaum 34-jährig in der Schlacht bei Saalfeld sein ruhmreiches Ende fand.

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