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Er richtete sich auf. In einiger Entfernung tippelte die Alte mit dem Kläffer von dannen. Viel Zeit schien nicht vergangen zu sein.

»Ich habe eine Decke.«

Kirchner überlegte, ob er fror. Nein, kalt war ihm nicht. Das Hemd klebte an seinem Oberkörper, und die Hose, nass wie ein Schwamm im Badebottich, schnürte die Beine ein. Doch er fror nicht.

»Nein, danke, das ist nicht nötig … Aber vielen Dank!« Kirchner stand auf. Die nasse Kleidung beschämte ihn. War dieser Aufzug eines preußischen Offiziers würdig?

Die Frau trat einen Schritt zurück und sagte: »Ich hoffe, ich wirke nicht aufdringlich.«

Da bemerkte Kirchner, dass sie offenkundig ohne Begleiter weitab von den großen Straßen im Park war. So eine junge Dame, fast noch ein Mädchen … Nein, wie ein Mädchen sah sie bei näherer Betrachtung nicht aus. Sie war sehr schlank und hatte Rundungen nur dort, wo sie für Kirchners Geschmack hingehörten. Sie trug ein dunkles Kleid, dessen Schnitt die Taille betonte. Als er ihr ins Gesicht schaute, bemerkte er, wie ernst ihre Augen aussahen. Er fragte: »Sind Sie … allein hier?«

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