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Das Wasser war kühl wie ein Frühlingsregen, eine angenehme Temperatur. Erst jetzt merkte er, wie stark er geschwitzt hatte. Kirchner schwamm auf das Hündchen zu. Die Strömung war nicht stark, nahm aber gegen die Flussmitte zu. Sie reichte, um den Kläffer stromabwärts treiben zu lassen.

Also ab in die Mitte und hinterher! Sein Vater hatte ihm das Schwimmen in einem See im Riesengebirge beigebracht, aber seitdem hatte Kirchner kaum Gelegenheit zum Üben gehabt. Meter für Meter kämpfte er sich an das Tier heran. Aus der Nähe sah der Köter aus wie ein kleiner Dämon, japste beim Kläffen nach Luft, strampelte wie ein Besessener auf der Flucht vorm Exorzisten. Die spitzen Eckzähne schnappten beim Bellen. Also nicht ins Maul greifen!, dachte Kirchner.

Er umkurvte das Hündchen und griff in den haarigen Nacken. Der Kläffer zappelte in seiner Hand, Kirchner packte zu, so kräftig er konnte. Aus dem Quieken wurde ein Wimmern und dann ein Quengeln.

Kirchner schaute zum Ufer, er war ein ganzes Stück abgetrieben. Der Versuch, gegen die Strömung zurückzuschwimmen, erschien ihm aussichtslos. Mit dem freien Arm kam er kaum von der Stelle, und der Köter jaulte an der rechten Hand, den ließ er nicht wieder los. Er musste ans Ufer schwimmen und dann zu Fuß zu Waffenrock, Stiefeln und Helm laufen, das war die einzige Möglichkeit. Einarmig bewegte sich Kirchner aus der Flussmitte weg, er kam sich vor wie ein Kutter, der gegen den Wind kreuzen muss. Aber immerhin, das Ufer kam näher, und er trieb kaum noch ab.

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