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Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, weil Pragenaus Schnarchen durch die Stube dröhnte - und wenn er doch eingenickt war, weckten ihn die Schreie in seinen Träumen gleich wieder auf. Dieses mörderische Quieken, er glaubte es jetzt schon wieder zu hören …

Nein, da war etwas anderes. Die Tonhöhe - das klang viel schriller als im Marstall. Und die Laute kamen von vorn, von der Spree herüber und nicht aus seinem Kopf.

Kirchner rannte los. Schon wieder!, dachte er. Er schwitzte immer mehr. Trotzdem lief er noch schneller. Er hörte keine Worte, er konnte das Quieken nicht einordnen. Das war bestimmt kein Mensch, dachte er erleichtert.

Der Weg endete an einer Spreewiese, und dort stand eine ältere Dame am Ufer und fuchtelte mit den Armen - mit offenem Mund, aber ohne ein Wort zu sagen. Ein Fellknäuel trieb vom Ufer weg und strampelte und kläffte. Kirchner lief noch schneller, warf die Pickelhaube ab. Den Waffenrock wurde er nicht so leicht los. Acht Knöpfe wollten geöffnet werden. Er zerrte am Kragen, am Revers, endlich bekam er den Rückenstoff zu fassen und warf das Kleidungsstück ins Gras. Jetzt nur noch die Stiefel! Er hüpfte, bis er sie los war. Mit Hose und in Hemdsärmeln stürzte Kirchner sich in die Spree.

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